Unsere pädagogische Grundorientierung

Unsere Bodelschwinghschule ist eine alte, traditionsreiche Schule in Warendorf.
Als unsere Schule im 1985 ihr 150-jähriges Bestehen feierte, haben wir in der Festschrift ein Goethewort aufgenommen, das als Leitmotiv unserer pädagogischen Arbeit gilt. Auch wenn es schon ziemlich alt ist, hat es nichts von seiner Wahrheit und Aktualität verloren. Verbinden möchten wir es mit einer Einsicht des Pädagogen Pestalozzi (1746-1827), um damit das Fundament der Erziehungs- und Bildungsarbeit an unserer Schule zu bestimmen.

Denn jedes Kind braucht drei wesentliche Dinge: Es braucht eine Gemeinschaft, die es annimmt und in der es sich gut aufgehoben fühlt.Es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann. Und es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann.

Mit diesen drei Dingen ist das gemeinsame Bildungsverständnis an unserer Bodelschwinghschule zusammengefasst. Im Folgenden werden diese drei Grundpfleiler unseres gemeinsamen Verständnisses der Bildungs- und Erziehungsarbeit an unserer Schule entfaltet:

• an dem alle willkommen sind,
• an dem unsere Schüler, aber auch unsere Lehrer in ihrer Individualität angenommen werden.

Der Namensgeber unserer Schule ist Friedrich von Bodelschwingh. Der evangelische Pfarrer hat im vorigen Jahrhundert aus christlicher Verantwortung Bethel, die Stadt für kranke, behinderte, obdach- und heimatlose Menschen begründet. Von ihm stammt das bekannte Zitat "Es geht kein Mensch über diese Erde, den Gott nicht liebt.".

An unserer Schule leben und lernen Kinder aus allen Stadtteilen Warendorfs. Sie alle sind bei uns willkomen mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihren besonderen Interessen und Begabungen, aber auch mit ihren Sorgen und Ängsten.

Alle Kinder bringen aus ihren unterschiedlichen Lebenskreisen eine große Vielfalt mit in die Schule. Auch Kinder fremder Herkunft und mit anderen Muttersprachen sind bei uns willkommen. Alle möchten wir nach unseren Möglichkeiten dabei unterstützen, ihren Platz an unserer Schule zu finden und ihre individuellen Lernmöglichkeiten zu entdecken.

• an dem wir unseren Schülern Zeit geben, sich zu entwickeln,
• an dem wir gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt voreinander pflegen.
  

Das Wort "Schule" stammt aus der griechischen Sprache. Es bedeutet Muße, Fernsein von der Geschäftigkeit der Erwachsenen. Deshalb sollen bei uns alle Kinder in einer möglichst entspannten Atmosphäre lernen können. Wir wollen uns Zeit nehmen für Gespräche, wiederkehrende Rituale und für Stillezeiten. Jedes Kind soll bei uns individuell begleitet seine eigenen Entwicklungpotentiale in Ruhe entdecken und entfalten können. In einem vielseitig gestalteten Klassen- und Schulleben finden sie den Raum, ihr Wissen und Können zu erproben und zu vertiefen.

Dabei sollen die Kinder auch lernen, friedlich zu sein, aufeinander Rücksicht zu nehmen, sich gegenseitig zu helfen und respektvoll miteinander umzugehen. Unsere goldene Regel des gemeinsamen Lebens und Lernens gibt dabei Orientierung:

Behandle die Menschen so, wie du selbst von ihnen behandelt werden willst!  

• an dem intensiv gearbeitet wird,
• an dem die Freude am eigenen Lernen wachsen kann.

Auf Lernen und Leisten, Wissen und Können wird bei uns sehr viel Wert gelegt. Auf der Grundlage der Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW gibt es bei uns für alle Fächer und Lernbereiche ein grundlegendes Lernprogramm mit den entsprechenden Kompetenzerwartungen und den zu erreichenden Lernzielen.

Intensives Lernen und Üben, Forschen und Entdecken geschieht bei gemeinsamen Erarbeitungen im Klassenverband, aber auch in kleinen Lerngruppen sowie in Partner- und Einzelarbeit.

Basiskompetenzen in den Bereichen Lesen, Schreiben, Rechnen und Methodenbeherrschung werden in Lehrgängen differenziert bearbeitet. Daneben geben offene Unterrichtsformen wie z. B. Freie Arbeit, Arbeit nach Tages- und Wochenplänen oder Werkstatt- und Projektunterricht den Kindern darüber hinaus Gelegenheit, ihr Lernen selbst zu planen, zu organisieren und zielgerichtet zu gestalten. 

In der Kombination von lehrgangsorientierten und freien Unterrichtsformen lernen die Kinder, ihre Lernkompetenzen selbstständig anzuwenden, ihre eigenen Lernziele zu bestimmen und ihre eigene Lernwege zu finden und zu gehen. Von Anfang an werden die Kinder ernst genommen mit ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen und lernen immer mehr, Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen und können so die Freude an den eigenen Leistungen und Lernerfolgen erfahren.

• an dem Umwege und Fehler erlaubt sind,
• an dem Bewertungen hilfreiche Orientierungen geben.

Jedes Kind kann und will etwas leisten. Dabei gilt es insbesondere, die Stärken eines jeden Kindes in den Blick zu nehmen. Das, was sie können, ist der Ausgangspunkt für alles weitere Lernen. Weil alle Kinder unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbringen, dürfen auch alle unterschiedliche Lernwege beschreiten und zu unterschiedlichen Lernergebnissen kommen.

Wo gearbeitet wird, werden auch Fehler gemacht. Das ist beim Lernen nicht nur normal, sondern sogar wichtig, denn aus Fehlern können neue Einsichten wachsen. Fehler sind immer Stationen auf dem Weg zum Können und Signale auf dem Weg zum Lern-Fortschritt.

• dessen Räume zum Verweilen einladen,
  
• dessen Angebote und Herausforderungen zum Lernen motivieren und zur selbstständigen Auseinandersetzung mit den Dingen locken.

Die Kinder lernen bei uns in Klassenräumen, an deren Gestaltung sie mitwirken sollen und dürfen. Deshalb können sie sich in ihren Klassen auch wohl und geborgen fühlen. Hier können sie entdecken und forschen, frei lesen und schreiben, Lernergebnisse präsentieren und miteinander spielen. Wir stellen vielfältige Materialien bereit, die zum selbstständigen Arbeiten locken und motivieren sollen. Dabei bieten wir Lernangebote auf unterschiedlichen Anforderungsstufen an, sodass alle Kinder ihrer Lernentwicklung entsprechend erfolgreich arbeiten können. Unsere Schüler sollen aber auch lernen, Verantwortung füreinander und für ihre Lernumgebung zu übernehmen.

• an dem Lernen ansteckend wirkt.

Unsere Kinder sollen motiviert und mit Freude lernen! Sie sind stolz auf das, was sie geleistet haben und wollen anderen zeigen, was sie wissen und können. Deshalb gibt es an unserer Schule viele Möglichkeiten, Lern- und Arbeitsergebnisse zu präsentieren. Durch diese Veröffentlichung kann Lernen ansteckend wirken. Auch Theatervorführungen, Projektwochen, Gottesdienste, Klassen- und Schulfeste bieten Gelegenheit, einander zu zeigen, was zuvor im Unterricht erarbeitet wurde. Wir wollen als Schulgemeinschaft gemeinsam unterwegs sein, uns gegenseitig motivieren, Neugier wecken sowie Neues ausprobieren und gestalten.

• an dem jedes Kind nach seinen individuellen Lernmöglichkeiten gezielt gefördert und gefordert wird.

Alle Kinder wissen und können etwas! Dabei sollen sie da herausgefordert werden, wo ihre Stärken liegen und gleichzeitig dort Unterstützung erfahren, wo sie noch auf Lernschwierigkeiten stoßen.

Dazu gibt es an unserer Schule ein differenziert gestaltetes Förderkonzept, mit dem wir auf die individuellen Lern- und Leistungsmöglichkeiten unserer Schülerinnen und Schüler reagieren. Für die Vielfalt der individuellen Bedürfnisse, Neigungen und Interessen aller Kinder halten wir ebenso vielfältige Lernangebote bereit. Auch hier gilt: Nicht für alle das Gleiche, aber für alle das Beste! Individuelle Förderung soll dazu beitragen, dass alle Kinder eine grundlegende Lernbereitschaft aufbauen und vertiefen können und so die Freude an Anstrengung und Erfolg wächst.

Wir möchten den Kindern unserer Schule helfen, ihren Platz im Leben zu finden auf der Grundlage eines Lebens- und Menschenverständnisses, dass sich am christlichen Glauben orientiert. Besonders wichtig sind uns dabei die Ideale, die unser Namensgeber Friedrich von Bodelschwingh uns hinterlassen hat.

Wir wollen unsere Schüler zum gewaltfreien sowie friedlichen Umgang miteinander erziehen und bei ihnen die Achtung vor der Schöpfung festigen, und das in allen Bereichen unseres Schullebens, nicht nur im Religionsunterricht. Ebenso spielen die Feste und Feiern des christlichen Kirchenjahres im Unterricht und im Schulleben eine Rolle.

In unserer evangelischen Christuskirche finden regelmäßig Schulgottesdienste statt, die von uns geplant und vorbereitet werden. Hier nehmen auch Kinder anderer Konfessionen teil, die mit uns an unserer evangelischen Bodelschwinghschule leben und lernen.